Juni 2021

Das Feuer brennt wieder! Nach gut 9 dampf- und fahrtagsfreien Monaten, begannen im Juni die Vorbereitungen für den spätesten Saisonstart in der Vereinsgeschichte. Doch was muss alles gemacht werden um ein Feldbahnmuseum wieder aus dem Dornröschenschlaf zu wecken?
Da wäre zum Einen natürlich das Wiederinbetriebsetzen der Fahrzeuge, die zur Sicherheit von Besuchern und Betriebspersonal regelmäßig vom TÜV geprüft werden müssen. Vor allem bei den Dampflokomotiven, die besonders kurze Fristen (speziell für die Dampfkessel), sind Fristarbeiten und Abnahmen notwendig. Dafür muss man auch schon mal unter die Lok um Prüfungen und Arbeiten an Bremsen und Fahrwerk durchführen zu können, meistens eine nicht so sehr beliebte und schmutzige Tätigkeit.



Zum anderen auch die während des Lockdowns nur auf Sparflamme durchgeführte Gelände- und Vegetationspflege muss wieder intensiviert, sowie Brennholz geschnitten und die Personenwagen wieder auf Vordermann gebracht werden. Der reiche Regen der letzten Monate hatte das Grün üppig sprießen lassen. Mehrere kleine Gruppen Vereinsmitglieder engagierten sich dabei im Rahmen eines Arbeitseinsatzes.


Unterdessen gingen auch die Arbeiten An der Kesselverkleidung von Lok 4 weiter. Unter Anderem wurde die Verkleidung des Dampfdoms von ihren alten Farbschichten befreit und zum Lackieren vorbereitet.


Bei hochsommerlichen Temperaturen fanden die bereits zu Anfang des Jahres beschafften neuen Achsen für die geschlossenen Smoschewer Personenwagen eingebaut und in dem Zuge alle Gleitlager gereinigt und mit neuen Schmierpolstern versehen. Ein Vergleich zwischen den alten und neuen Lagerzapfen macht deutlich warum nach gut 100 Jahren Betrieb der Austausch unter Anderem nötig war.


Mittlerweile sind alle Teile für die neu konstruierte Bremsanlage für den Packwagen 301 angefertigt und konnten erstmals probemontiert werden. Für die abschließende Lackierung werden alle Teile erneut demontiert und finden nach Abschluss der Arbeiten wieder ihren, für unsere Besucher eher unsichtbaren, Platz unter dem schmucken Packer.


Seit dem Herbst 2019 thronte eine Dampflokomotive auf dem Bahnsteig und ist sicherlich seitdem von vielen neugierigen Augen betrachtet worden. Doch die KDL 11 (oder auch HF 160D) hatte aufgrund ihrer zu großen Spurweite, nämlich 760 mm, leider keine Chance einmal auf die Gleise nebenan gehoben zu werden und Passagiere durch den Rebstockpark zu ziehen. Sie fand eine neue Heimat in Österreich, wo sie bereits schon einmal unter der Betriebsnummer 699.02 im Waldviertel im Einsatz war. Sie soll nach ihrer Aufarbeitung und Wiedervereinigung mit ihrem Schlepptender auf der Steyrtalbahn eingesetzt werden.


Am Abend des 11. Juni köchelt Lok 12 in Erwartung des ersten Fahrtags 2021 vor der Halle 1 vor sich hin.