Befundung und Demontage

Im April 2020 begann die Demontage des Wagens mit dem Abnehmen der Platten vor den Festeröffnungen und der Dokumentation des Zustandes.

Bestandsaufnahme am 10.04.2020.

Am Dach sind mehrere Witterungsschäden (Durchfaulungen) zu erkennen.
Stark angegriffen sind auch die Bordwände. Insbesondere im Kontaktbereich zwischen Holz und Metall hat eindringendes Wasser zur Zersetzung geführt.

Danach galt es zunächst, das im Wagen gelagerte Holz zu sortieren und umzusetzen. Schließlich war der Innenraum des Wagens wieder als solcher zu erkennen.

Im Oktober 2020 ging es dann mit der Demontage des Dachs weiter. Es handelt sich dabei um eine Konstruktion aus verzinktem Stahlblech, welches auf eine Unterkonstruktion aus Nut- und Federbrettern genagelt ist. Ursprünglich war es als Stehfalzdach ausgeführt, bei der letzten Neueindeckung wurden die Bleche mit einem einfachen Wickelfalz aufgenagelt.

Zustand des Dachs vor der Demontage am 14.10.2020.
Die ersten Dachbretter sind entfernt.
Blech und Holzunterkonstruktion zeigen Witterungsschäden.
Verschiedene Farbschichten sind zu erkennen: Zuletzt ein Reinweiß, darunter Elfenbein und schließlich eine dunkle Holzlasur.

Im Dezember erfolgte dann die komplette Zerlegung des Wagenkastens. Als erstes wurden die Längsbänke im Wagen entfernt. Diese waren für die Denkmalaufstellung aus billigstem Weichholz zusammengenagelt worden. Unerwartete Hilfe bei der Demontage leistete ein tierischer Helfer: Der Holzwurm hatte große Teile der Bänke komplett ausgehöhlt.

Blick unter eine der Sitzbänke.

Die Demontage des eigentlichen Kastenaufbaus gestaltete sich im Anschluss recht einfach und konnte an einem Tag erfolgen. Im Wesentlichen besteht der Kasten aus acht Bauteilen die mittels Schwalbenschwanz verzapft und mit wenigen Schrauben geheftet sind.

Stand der Arbeiten am 07.12.2020.
Zurück zum Projekt Wagen 110