Wenn die Sexualisierung unserer Gesellschaft irgendwo deutlich sichtbar ist, dann im Internet: in Anzeigen, Werbungen, Pornoseiten, Datingseiten, Sexchats, erotischen Spielen und so weiter. Aber das ist noch nicht alles. Es geht aber noch weiter; Sex spielt auch eine wichtige Rolle bei den gegenseitigen digitalen Kontakten. Viele Teenager haben bereits viel Erfahrung mit sexuellen Kommentaren und es wird immer üblicher, dass Jugendliche erotische Fotos von anderen Personen oder von sich selbst austauschen. Fotos von Prostituierten sind online leicht zu finden.
Kinder und Jugendliche sind von Natur aus neugierig. Sie wollen die Welt entdecken: ihre Sinne einsetzen, experimentieren und verstehen, wie die Welt funktioniert. Wir haben die besondere Aufgabe, sie auf dieser Entdeckungsreise zu begleiten und ihnen beizubringen, wie sie nach dem Willen Gottes leben können. Das gilt auch für das Internet und alles, was sie über Sexualität lernen. Dies ist nicht das einfachste Gesprächsthema, aber es ist ein Thema, bei dem Ihr Kind Sie dringend braucht.
Visuelle Kultur
Wir leben in einer visuellen Kultur. Jeden Tag werden wir mit Bildern und bewegten Bildern bombardiert, vor allem durch das Internet und die Medien. Nicht nur unser Denken besteht sowohl aus Worten als auch aus Bildern, sondern wir kommunizieren auch zunehmend mit Bildern. Dies ist in den sozialen Medien sehr offensichtlich. Reine Textnachrichten erhalten viel weniger Aufmerksamkeit als Nachrichten mit Fotos oder Bildern.
Schon in jungen Jahren sehen Kinder und Jugendliche viele Bilder mit sexuellen Inhalten: auf Plakatwänden, in der Werbung, in Szenen in Videoclips, Spielen oder im Fernsehen. Das stellt uns vor eine große Herausforderung: Wie können wir ihnen beibringen, einen positiven Blick auf sich selbst und andere zu werfen? Und was ist der richtige Weg? Jesus gibt das Gebot, darauf zu achten, dass deine Augen dich nicht zur Sünde verführen. Als Mann sollen Sie Frauen nicht mit dem Ziel ansehen, sie zu "begehren". Frauen haben die Anweisung, Männer nicht in Versuchung zu führen, indem sie ihren Körper oder ihre Kleidung zur Schau stellen. Ihr Schmuck ist ihr Charakter, nicht ihr Aussehen. Diese Situation ist weit entfernt von der Welt, in der wir heute leben, und mag Ihnen seltsam oder unwirklich erscheinen. Aber bringen Sie ihnen bei, dass das Innere viel mehr Wert hat als das Äußere.
Sexting
Der Begriff "Sexting" hat sich innerhalb kürzester Zeit völlig durchgesetzt. Nicht nur Jugendliche, sondern auch Erwachsene finden es lustig, aufregend und interessant, Fotos und Nachrichten mit sexuellem Inhalt zu verschicken. Dies geschieht in der Regel vertrauensvoll zwischen zwei Personen, die in einer Beziehung sind oder gerne eine Beziehung hätten. Leider werden diese Bilder oft in den sozialen Medien verbreitet und die Opfer werden belästigt, erpresst oder eingeschüchtert.
Das ist für das Opfer sehr drastisch. Oft weiß man nicht, wer die Bilder gesehen hat oder nicht gesehen hat. Die Bilder können nicht ungeschehen gemacht oder zurückgewonnen werden, sie zirkulieren ständig und tauchen irgendwo wieder auf. Was die Auswirkungen für das Opfer jedoch noch größer macht, ist, dass sein Vertrauen missbraucht wurde. Durch angemessenes Handeln kann der Schaden angemessen begrenzt werden, und es kann Hilfe gesucht werden, um dem Jugendlichen zu helfen, mit der Situation umzugehen. Es ist wichtig, dass die Beweise nicht unterdrückt, sondern gesammelt werden und dass die Schule und die Eltern einbezogen werden.
Um diese Folgen zu vermeiden, erhalten die Jugendlichen von heute Ratschläge, wie sie "sicher" sexttieren können. Sie sollen zum Beispiel nicht ihr Gesicht oder spezifische Identifikationsmerkmale auf einem Foto zeigen. Viel wichtiger und nützlicher ist es jedoch, den Jugendlichen beizubringen, wie sie herausfinden können, ob sie jemandem vertrauen können oder nicht. Wie Körperlichkeit und Intimität funktionieren. Was er/sie ihnen und der anderen Person antun kann. Was eine gute Beziehung ist und wie sie aufgebaut wird. Körperliche Intimität, auch durch Worte und Bilder, ist sehr verletzlich. Sie kann Ihnen leicht schaden und sich auf die Art und Weise auswirken, wie Sie Ihre Beziehungen führen. Bringen Sie ihnen bei, auf sich selbst und andere zu achten, denn sie sind wertvoll und haben einen hohen Stellenwert.