Gleich am ersten März öffnete das Feldbahnmuseum für den Frühlings-Fahrtag seine Pforten. Für die erste Tageshälfte lag uns eine Sturmwarnung vor und wir vermuteten eher wenige Besucher. Gegen Mittag wurde es aber sonniger und voller auf dem Bahnsteig, so dass ein zweiter Personenzug auf die Strecke ging um die insgesamt gut 600 Besucher zu befördern.
Die Dampflokomotiven 11, 14, 18 und die Dieselloks D1 und D3 wechselten sich vor den Personenzügen ab, nachmittags bereicherten Lok 18 und D26 mit einem Lorenzug auf der Strecke das Betriebsgeschehen.
Schon in den folgenden Tagen setzte wieder rege Betriebsamkeit in den Werkstätten ein. Für Lok 4 wurde eine neue Spindel für das Anstellventil des Hilfsbläsers angefertigt. Nebeneinander liegend lässt sich die Notwendigkeit für den Neubau erahnen. Ist die Spindel derart abgenutzt, kann dies zu Spiel und Undichtigkeiten führen.
Ein Arbeitspaket bei der Aufarbeitung der Lok 9 ist das Anfertigen neuer Achslager. Hierfür wird das Lagermetall Rotguss 7 verwendet, dass wenn als Rohmaterial angeliefert noch recht unscheinbar aussieht, nach der ersten Bearbeitung auf der Drehbank aber schon Form und Farbe des Endproduktes erkennen lässt.
Den Blick in eine nagelneue Feuerbüchse erlebt man heute nicht mehr allzu häufig, denn im Regelfall hält dieses aufwändige Teil des Hinterkessels bei pfleglicher Behandlung der Lokomotive viele Jahrzehnte. Am über 100 Jahre alten originalen Dampfkessel von Lok 10 (Baujahr 1917) musste jedoch so Einiges repariert werden. Eine der wenigen Arbeiten, die wir bei der Hauptuntersuchung einer Dampflok in der Museumswerkstatt nicht selber machen können. Diese Aufgabe übernimmt eine zertifizierte Kesselbaufirma aus Mittelhessen.
Gegen Mitte März holte uns dann auch ‚Corona‘ ein und das Arbeiten auf dem Museumsgelände ist seither für uns nicht mehr so freizügig möglich wie gewohnt, was auch Auswirkung auf verschiedene Projekte hat. So können wir beispielsweise nicht mehr in Gruppen arbeiten, wie das sonst bei uns oft üblich ist, und mussten unser Museum schweren Herzens vorläufig für Besucher schließen. Völlig still stehen die Arbeiten allerdings nicht und auch im April wird es so Manches zu berichten geben.