Keinen regulären Fahrtag, dafür aber einen besonderen Gast in Form der Landtagsabgeordneten Miriam Dahlke (Bündnis 90/Die Grünen) bescherte uns der August. Frau Dahlke besuchte das Feldbahnmuseum um sich über die Vereinsarbeit und über die Geschichte des Museums zu informieren. Natürlich stand dabei eine Fahrt durch den Rebstockpark auf dem Programm. Die Beteiligten des FFM freuten sich über den regen Austausch und die Möglichkeit im Gegenzug etwas über die Arbeit im hessischen Landtag zu erfahren.
Die Arbeiten am Boden des Rahmenwasserkastens von Lok 4 schritten derweil weiter voran. Die Verstärkungsbleche für die ‚Mannlöcher‘ wurden zugeschnitten und die Löcher ausgeschnitten. Diese sind für Wartungszwecke vorgesehen. Außerdem wurde der Wasserkasten von innen mit einer Spezialfarbe behandelt um Korrosion vorzubeugen.
Moderne Technologien und Feldbahn? Geht das? Na klar! Zwar arbeiten wir meistens mit heute als veraltet geltenden analogen Fertigungsmethoden, manchmal kann aber auch der Einsatz neuzeitlicher Technik hilfreich sein, wie hier beim Bau neuer Achslager-Unterkästen für Lok 9, die als Schweißkonstruktion neu entstehen. Für eine Passprobe wurden im Vorfeld Prototypen im 3D-Druckverfahren hergestellt. Anschließend werden die Bleche zugeschnitten und verschweißt.
Einen großen optischen Sprung machte Lok 10 im August. Die kleine Heeresfeldbahnlok von 1917 steht kurz vor der Fertigstellung und bekam ihre endgültiges Farbkleid nach historischem Vorbild. Bis ein solcher Lack richtig durchgetrocknet ist, können mitunter einige Wochen vergehen.
Aber nicht mehr lang bis das erste Feuer in der Feuerbüchse den Kessel und die Dampfmaschine zum Leben erweckt. Dann sind zunächst einige Probefahrten und Nacharbeiten notwendig bis die Lok abgenommen und in den Betriebsdienst übergehen kann.
Viel kleinteilige Arbeit ist die Komplettierung der Fenster des MPSB-Wagens. Die Fallfenster erhielten Griffe und wurden in ihre Führungen grob eingepasst. Noch fehlen einige Nacharbeiten und die Riemen aus Leder, mit denen die Fenster wieder hochgezogen und geschlossen werden können. Für den Betrachter später kaum sichtbar müssen hier unzählige Löcher gebohrt und Schrauben händisch eingedreht werden.
Das erste Drehgestells des MBA-Güterwagensfand wurde nach seiner Lackierungs wieder eingebaut. Nach dem September-Fahrtag ist vorgesehen das zweite Drehgestell auszubauen und ebenfalls noch neu zu lackieren, womit die optische Aufarbeitung dieses Schmuckstücks auf 600 mm Spurweite dann ihren Abschluss finden soll.
Lange Zeit blieb die Gleislänge des FFM konstant, doch nun verlängerte sich das Gleisnetz des Feldbahnmuseums um einige Meter. Im Bereich der neuen Durchfahrt wird eine neue Gleisanlage zum Abstellen von leichten Fahrzeugen geschaffen. Viele Stunden Vegetationspflege, Aufräumen und Vorbereiten der Gleisjoche ging dem Verlegen des altbrauchbaren Materials voraus.
Außerdem im Rahmen eines Arbeitseinsatzes in Betrieb war der historische Steinbrecher um altes Baumaterial in Krümel zu verwandeln, die hauptsächlich für die Befestigung von Wegen verwendet werden.
Häppchenweise geht es in der neuen Dauerausstellung voran. Die Dioramen ‚Grubenbahn‘ und ‚Ziegeleifeldbahn‘ erhielten Untergründe aus authentischem Material. Unser Dank geht dabei an die Kollegen des Besucherbergwerks Grube Fortuna.