September 2020

September! Bei uns im Feldbahnmuseum ein stets sehr arbeitsreicher Monat, steht doch üblicherweise unsere größte Veranstaltung, das Oldtimertreffen der Schiene & Straße, auf dem Programm, in dessen Rahmen immer viel organisiert und vorbereitet werden muss. 
Dieses Jahr ist alles anders, auch der September, der dieses mal ohne Oldtimertreffen auskommen muss. Die Dynamik der Besucherbewegungen dieser großen Veranstaltung waren mit den Maßnahmen zur Einschränkung des Covid-19-Infektionsrisikos schlicht nicht zu vereinbaren.
Stattdessen wurde der September-Fahrtag in den Fahrplan gerückt, bei dem als besonderes Highlight Schau-Feldbahnbetrieb vorgeführt wurde. Hierbei waren stündlich Eimerkettenbagger, verschiedene Diesellokomotiven, Schienenkulis und der Steinbrecher in Betrieb gesetzt und die historische Technik den interessierten Zuschauern näher gebracht. 
Im Fahrbetrieb waren die Loks 8, 11, D3 und D22 mit zwei offenen Wagengarnituren im Einsatz. Besonders gefreut haben wir uns, dass doch noch ein Straßen-Oldtimer den Weg zu unserem Fahrtag gefunden hat und auf dem Museumsgelände bewundert werden konnte.

 

Lok 10 stand nach ihrer Hauptuntersuchung und nach gut 60 Jahre kalt abgestellten Jahren für erste Probefahrten und Funktionstests unter Dampf. Bis zur Inbetriebnahme werden noch einige Wochen vergehen. In dieser Zeit werden noch die üblichen kleinen Kinderkrankheiten behoben und Restarbeiten ausgeführt. Für alle Projektbeteiligten ein großer Moment! Im Zweiten Bild sind gleich zwei Militärlokomotiven aus dem 1. Weltkrieg zusammen zu sehen. Die Brigadelok (Bj. 1914) zog hier ihre drei Jahre jüngere ‚Schwester‘ aus der Halle. 


Nicht minder spannend war der erste Versuch den Dieselmotor der Deutz MLH 220 im Rahmen ihrer Hauptuntersuchung wieder in Betrieb zu setzen. Diesem wichtigen Meilenstein folgt bis zu ihrer Fertigstellung aber noch viel Arbeit an der 1957 gebauten Grubenlok.

 

 

 

Lok D27 erhält aktuell eine Revision des Getriebes, das für diesen Zweck ausgebaut wurde. Einige Reinigung, Austausch von Dichtungen sowie Getriebeöl und eine gründliche Reinigung ist hierbei obligatorisch damit die offene Gmeinder 15/18 wieder in den Betriebsdienst gehen kann.

 

Ein nicht unerhebliches, wenn auch später wenig beachtetes Detail am MPSB-Wagen sind die Wartungsklappen unter den Fallfenstern. Diese machen die Regenwasserabläufe für Reinigungszwecke aus dem Wageninneren zugänglich. Früher oder später würde sich der Wasserablauf dort zusetzen und die sich stauende Feuchtigkeit Schäden an dem hölzernen Wagenkasten herbeiführen. Jedes zweite der Fenster, sowie die der Einstiegstüren erhalten einen entsprechenden Rahmen mit Klappe. Ferner bekamen die Fenster Anschlagpuffer aus den dafür üblichen Schlauchstücken. 

 

Nach dem September-Fahrtag wurde das zweite Drehgestell des MBA-Güterwagens für die Neulackierung ausgebaut. Diese soll noch vor den Wintermonaten abgeschlossen werden, in denen aufgrund der zu niedrigen Temperaturen und oft ungünstigen Luftfeuchte dann Lackierarbeiten nicht mehr durchführbar sind.

 

Weitere Fortschritte gab es beim Gleisbau in der neuen Durchfahrt. Das mittlere Gleis der neuen Abstellanlage wurde um weitere Meter verlängert und die bisher verlegten Gleise unterstopft und nivelliert. Eine Arbeit, für die sich die samstäglichen Arbeitseinsätze anbieten.

 

Ein Stimmungbild gelang am Abend des 04.09. Die kürzer werdenden Tage kündigen den Herbst schon deutlich an.