Fahrbetrieb
Zumindest morgens früh beim anheizen hatte es kurz den Anschein, als hätte Frau Holle Erbarmen mit uns gehabt und zumindest eine hauchdünne Schneedecke zum Feldbahndampf & Glühwein beschert. Doch gegen Mittag war diese bereits wieder Makulatur und das Wetter zeigte sich einmalmehr winterlich grau in grau. Die Aussicht auf Glühwein & Punsch vom Ofen zog dennoch über 500 Besucher zum ersten Fahrtag der Saison 2024 ins Feldbahnmuseum. Die beheizten Züge wurden von Loks 12, 13, 16 & D22 befördert. Besonders beliebte Exponate waren die beiden neuen Exponate: Die Loks 3 (in Drittbesetzung) und 21, für die so mancher Besucher eine weite Anreise in Kauf genommen hatte.
Sammlung – Neuzugänge
Veränderungen in der Fahrzeugsammlung kommen zwar immer wieder mal vor, dass wir aber gleich zwei neue Dampflokomotiven im FFM innerhalb eines Monats begrüßen durften, erlebt man dann doch nicht alle Tage. Zumal beide Lokomotiven großen Seltenheitswert haben und auch beide eine weite Reise über das Meer hinter sich.
Während die neue Lok 3, nun mit Baujahr 1896 älteste und zugleich mit Abstand kleinste Dampflokomotive im FFM, aus Mexiko City den Weg zurück nach Deutschland fand, kehrte die künftige Lok 21 von der berühmte Sammlung in Sandstone Estates in Südafrika heim.
Für beide Übernahmen reiste bereits 2023 jeweils eine kleine Delegation Vereinsmitglieder an die jeweiligen Standorte um die aufwändigen Transporte vorzubereiten.
Besonders macht die Lokomotiven auch die Tatsache, dass sie zwar einst von der Fa. Jung gefertigt wurden, aber nie in Deutschland zum Einsatz kamen, sondern für den Export in Übersee bestimmt waren. Somit hat keine der beiden Maschinen den europäischen Kontinent seit über 100 Jahren mehr gesehen!
Sie sind damit ein eindrucksvolles Zeugnis der seinerzeit globalen Vernetzung deutschen Lokomotivproduzenten. Vor allem Feldbahnloks ‚Made in Germany‘ finden sich noch heute in großer Zahl über den (fast) gesamten Erdball.
Perspektivisch ist eine betriebsfähige Aufarbeitung der Jung-Loks vorgesehen. Trotz der guten Substanz wird dies wegen anderer laufender Projekte im Museum noch eine Weile dauern. Bis dahin sind die Heimkehrer in der Ausstellung in Halle 2 zu sehen.
Lok 3
Hersteller: Jung
No. 255
Baujahr: 1896
Bauart: Bn2t
Lok 21
Hersteller: Jung
No. 847
Baujahr: 1905
Bauart: B1’n2t
Werkstatt – Infrastruktur
Für die Kleinlokwerkstatt baute die Jugendgruppe die neuen Schwerlastregale fertig auf. Hier sollen vor allem Teile zerlegter Lokomotiven in Aufarbeitung gelagert werden.
Werkstatt – Lok D9
Mit großem Fleiß reinigte die Jugendgruppe weiter den Rahmen der Lok D9. Dieser muss zumindest von grobem Schmutz befreit werden, damit er zum Sandstrahlen gehen kann. In Bälde soll die Lok ausgeachst werden.
Werkstatt – Lok S21
Manche Fahrzeuge stehen viele Jahre und warten auf Zuwendung. Der Strüver Schienenkuli S21 ist sicherlich eines dieser Fahrzeuge. Wegen einer verschlissenen Getriebewelle war er nicht mehr fahrtüchtig. Ein Anlass das Innenleben des Getriebes mit Ortlinghaus-Kupplung grundhaft zu überholen und wieder auf Maß zu bringen.
Stimmungsbild des Monats
Hauchdünn liegt der frische Schnee um 7 in der Früh, als das Lokpersonal seine Arbeit aufnimmt. Die Ruhe vor einem belebten Betriebstag im Feldbahnmuseum..