Juni 2022


Für uns Feldbahner ist das Feldbahnfest eine der schönsten Veranstaltungen im Betriebsjahr: Zwei Tage Fahrbetrieb, ungewöhnliche Zugkompositionen, Fahrzeuge im Einsatz und außerhalb ihres angestammten Hallenplatzes, die sonst eher selten Tageslicht sehen, machen den Betrieb auch für die ‚Routiniers‘ spannend. Insgesamt sagenhafte ca. 1.500 Besucher über beide Betriebstage fanden das auch toll und sorgten nebenbei für einen neuen Besucherrekord. Ein rundum gelungenes Fest, an dem der frisch aufgearbeitete Packwagen 301 seine Premiere im GmP (Güterzug mit Personenbeförderung) feierte. Der ebenfalls in diesem Zug beförderte Traktor dürfte für das ein oder andere erstaunte Gesicht im Rebstockpark gesorgt haben. Unermüdlich waren die Loks 3, 5, 13, 18, D20, D22 und verschiedene Kleindiesellokomotiven im Einsatz.


Derzeit sind die Kolbenstangen von Lok 4 in einer Fachwerkstatt zur Reparatur. In der heimischen Werkstatt wird zudem unter anderem an der Aufarbeitung der Zylinderdeckel gearbeitet. Dafür wurden diese zunächst von ihrer Farbe und Betriebsmittelrückstände befreit und befundet.


In ihrer endgültigen Form ist bereits die neue geschweißte Feuerbüchse für Lok 9, die gerade bei der Fa. Lonkwitz Edelstahltechnik in Wetzlar entsteht. Gut zu sehen sind die Bohrungen für die seitlichen Stehbolzen und die größeren Bohrungen für die massiveren Deckenstehbolzen für die Verbindung zur Stehkesselwandung.


Richtig Bewegung ist derzeit im Projekt Wagen 110. Der Rahmen des ca. um 1920 aus einem Heeresfeldbahnwagens entstandenen Hilfspersonenwagens kam bereits schwarz grundiert vom Sandstrahlen zurück. Nach dem Strahlvorgang wurden leider weitere Beschädigungen bzw. Risse am Rahmen sichtbar, die nun aufwändig repariert werden müssen. Parallel wird bereits an Teilen der Aufbauten gearbeitet und die neu profilierten Radsätze mit einer ersten Schicht schwarzer Farbe versehen. Im nächsten Arbeitsschritt ist der Einbau der Fußbodenbretter geplant.


Nachdem der Stahlbau an der Sitzlore 213 nun abgeschlossen ist, sind nun die Bretter der beiden Sitzbänke in Arbeit. Damit nähern sich die Arbeiten an diesem Fahrzeug allmählich der Zielgeraden.


Im Rauschen fast schon untergegangen ist die neuerliche Erweiterung der Gleisanlage. Der linke Abzweig der Dreiwegeweiche endete bis vor kurzem noch knapp hinter der Weiche. Noch liegt das Gleis zwar noch nicht bis zum Ende, aber gute 30 Meter weit kann es bereits für die Abstellung von leichten Fahrzeugen genutzt werden.


Vermutlich wird ein kleines Detail kaum einem Besucher auffallen: Unsere Schranke am Eingang zum Museum verfügt nun wieder über ein Fabrikschild der Fa. Paul Weinitschke. Vielleicht entdeckt es jemand beim nächsten Besuch?


Stimmungsbild des Monats: Am 29.06. streichelten die satten Farben des späten Sommerabends über das Museumsgelände.