Kaum kommt die Sonne mal etwas kräftiger durch die Wolken weckt das auch die Lebensgeister der Vereinsmitglieder, die sogleich mit dem Frühjahrsputz und Ausbesserungsarbeiten an Museumsgelände, Fahrstrecke und Fahrzeugen begannen. Das war auch nötig, denn seit etwa einem halben Jahr war das Feldbahnmuseum weder geöffnet, noch fand öffentlicher Fahrbetrieb statt.
Die angekündigten Lockerungen der Corona-Regeln veranlassen zu einem vorsichtigen Optimismus in diesem Jahr die Fahrsaison wieder etwas üppiger zu gestalten als in den letzten beiden Jahren.
Zu tun gibt es vor dem Fahrtag noch reichlich, da ist jede helfende Hand willkommen!
Viele Hände, schnelles Ende. Eine frisch angelieferte Ladung Brennholz galt es zu verarbeiten und aufzuschichten. Den Transport erledigte natürlich die Feldbahn im Handverschub und mittels elektrischer Traktion. Das Holz wird dringend benötigt, denn bevor die erste Schaufel Kohle in die Feuerbüchsen der Dampflokomotiven wandert, wird erst einmal eine ganze Menge Holz benötigt, um den Kessel auf Temperatur zu bringen.
Mit geradezu schon stoischer Ruhe und Ausdauer arbeitet das Team um Lok 4 weiter an deren Wiederinbetriebnahme. Für den Schmierpressenantrieb wurde im März ein neuer Bolzen gedreht und ein neuer stabilerer Hebel mit vier Rasten für die Luftklappe angefertigt und mit einem ebenfalls neuen Ballengriff versehen. Mit dieser Vorrichtung wird die Luftzufuhr des Feuers in der Feuerbüchse reguliert und ist zwar ein eher unscheinbares, aber wichtiges Instrument für die Feuerführung einer Dampflokomotive.
Mit ähnlichen Prädikaten kann das Team um Lok 9 bedacht werden. Neben Lackierarbeiten an zahlreichen Armaturen wurde in der eigenen Museumswerkstatt ein neuer Kesselflansch für die Reglerwelle aus dem Vollen gedreht und mit Gewindebohrungen versehen. Im dritten Bild ist das Schneiden der Gewinde zu sehen.
Kräftig eingeheizt wurde dagegen schon auf Lok 16. Die 2002 aus Japan nach Deutschland zurückgekehrte Lok erhielt in der Winterpause unter Anderem überarbeitete Anstellventile für die Dampfstrahlpumpen, die einer Warmdruckprobe unterzogen wurden. Die Lok soll zum Teddybären-Fahrtag eingesetzt werden und wurde vorbereitend ausgiebig geputzt und gewartet.
Für die zukünftige gebremste Sitzlore 213 wurden neue Geländer gebogen, die für eine Passprobe bereits montiert wurden. Dabei wurde die optimale Höhe austariert und die Durchführung der Bremsspindel ausgemessen.
Die Jugendgruppe begann unterdessen mit dem ersten schwarzen Anstrich des Torfwagen 561. Die zweite Schicht ‚Schwarzmalerei‘ wird erst aufgebracht, wenn der Rahmen mit dem Fahrwerk wieder vereint ist.
Transportwagen für die unterschiedlichsten Zwecke braucht man in einem Feldbahnmuseum immer wieder einmal. Dieser hier soll als fahrbarer Untersatz für eine Baggerschaufel dienen und wird gerade mit einem Rostschutzanstrich versehen.
Stimmungsbild des Monats: Apokalyptisch mutet der Blick in die Feuerbüchse von Lok 16 zum Ende ihres Einsatztages an. Der Heizer hat bereits ein kleines Loch in die Mitte des Feuers gemacht, um die Dampferzeugung zu regulieren.