Konzeptionelle Einordnung

Das Frankfurter Feldbahnmuseum besitzt heute einen kompletten Zug der Bulgarischen 600 mm-Kleinbahnen. Er besteht aus den beiden Personenwagen 107 und 108, die als Gartenhütten in Melnik dienten und 1998 in das Frankfurter Feldbahnmuseum gelangten. Sie wurden 2003/2004 durch die Beschäftigungsgesellschaft „Brücke e.V.“ in Blankenburg/Harz aufgearbeitet.

Bulgarischer Kleinbahnzug, bestehend aus Wagen 109, 108, 107 und 511 im Rebstockpark.
FFM-Wagen 107 als Gartenhütte in Melnik
FFM-Wagen 107 während der Aufarbeitung bei der Brücke e.V. in Blankenburg 2003.

Dazu sind die Hilfspersonenwagen 109 und 110 vorhanden, die 1999 und 2000 aus Barakovo bzw. Rila Kloster nach Frankfurt gelangten. Wagen 109 wurde 1999/2000 betriebsfähig aufgearbeitet und erhielt dabei eine Fantasielackierung passend zum Heeresfeldbahnzug. Eine optische Anpassung im Zustand der BDZ um 1930 ist geplant.

FFM-Wagen 109 während der Aufarbeitung 2000.
Wagen 109 als Teil des Heersfeldbahnzuges im Frankfurter Feldbahnmuseum 2003.

Außerdem im Bestand ist der Brigade-Flachwagen 511, der 1999 aus Barakovo nach Frankfurt kam. Hierbei handelt es sich um einen Brigadewagen alter Bauart, der mit neuen, stärkeren Längsträgern ausgestattet wurde. Der Wagen ist seit 2014 als Flachwagen einsatzfähig und wurde 2016 optisch aufgearbeitet.

Brigade-Flachwagen 511 im Rebstockpark.

Sowie dem Wasserwagen 426, der nach dem Einsatz auf der Strumatalbahn als Ölbehälter im Bahnhof Pernik diente. Er gelangte 1998 nach Frankfurt. Seit 2000 ist der Wasserwagen als erster seiner Art wieder betriebsfähig.

Brigadelok Nummer 8 und Wasserwagen 426 im Rebstockpark.

Als passende Zuglokomotive steht Lok 8 zur Verfügung, eine Brigadelokomotive, wie sie von der BDZ fast ausschließlich auf ihren 600 mm-Kleinbahnen eingesetzt wurde.

So könnte der komplettierte bulgarische Kleinbahnzug einmal aussehen.

Der Entschluss zum Beginn der Aufarbeitung dieses Wagens fiel im Frühjahr des Jahres 2020 auf Grund des Umstandes, dass die gestiegenen Besucherzahlen im Frankfurter Feldbahnmuseum insbesondere bei großen Veranstaltungen immer wieder zu Kapazitätsengpässen in den Zügen führten. Der Ausbruch der weltweiten Corona-Pandemie sowie die damit einhergehende mehrmalige Schließung des Museums entzogen dem Projekt in der Folge sowohl die Notwendigkeit, wie auch die finanzielle Grundlage. Dank der Förderung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen des Programmteils „Pandemiebedingte Investitionen in Kultureinrichtungen zur Erhaltung und Stärkung der bundesweit bedeutenden Kulturlandschaft“ ist eine Wiederaufnahme der Arbeiten möglich. Mit der Aufarbeitung dieses Wagens können die derzeit geltenden Abstands- und Hygieneregeln umgesetzt werden. Zudem wird die Kapazität des Besuchertransports erhöht und somit der Zweck der „Stärkung und Erhaltung der Kultureinrichtung […] in Zeiten von Corona und danach“ verfolgt.

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